Team Fri-Kids am LernOrt Kafi

Im Rahmen der LernOrt SEISA -Kafis vom 16. April und 9. Mai wurden in Zusammenarbeit mit dem Fri-Kids-Team mehrere Sensler Politikerinnen und Politiker persönlich eingeladen, um gemeinsam zentrale Fragen zu diskutieren.

Hier ein Auszug aus dem Einladungsbrief, verfasst von Ariana Heldstab, Teammitglied von Fri-Kids und Mitgründerin des LernOrt SEISA:

“Die offizielle Bezeichnung „Privatschule“ hinterlässt bei uns jedoch gemischte Gefühle. In der Gesellschaft wird damit oft Elitismus, Absonderung oder Privilegierung assoziiert. Doch unser Projekt entspringt keiner Luxusentscheidung, sondern einer Notlage – aus der wir eigenverantwortlich und entschlossen eine Lösung geschaffen haben, um unsere familiäre Situation wieder tragbar zu machen. Durch den intensiven Austausch mit anderen Familien wissen wir mittlerweile, dass wir mit diesen Herausforderungen im Kanton Freiburg nicht allein sind. Viele Eltern erleben eine ähnliche Ohnmacht und den damit verbundenen Leidensdruck. Doch nicht alle verfügen über die Ressourcen, die uns zur Verfügung standen – dessen sind wir uns bewusst. Daher braucht es dringend mehr alternative Bildungsangebote. Jedes Kind ist einzigartig und verdient eine passende, nachhaltig gesunde und positiv behaftete Schulbildung. Die Erkenntnisse der Gehirnforschung, Entwicklungspsychologie und Schulentwicklungsforschung zeigen klar: Unser Bildungssystem muss sich weiterentwickeln. Das Kind sollte im Mittelpunkt stehen – nicht andere Interessen.

Aus diesem Grund engagiere ich mich gemeinsam mit Karin Lerch und Clarissa Frankfurt mit viel Herzblut bei Fri-Kids für die freie Bildungswahl – für mehr Freiheit und faire Voraussetzungen. Die Gründung unserer Schule entstand aus einer Notlage heraus und erfordert enormen, unentgeltlichen Aufwand. Privatschulen erhalten vom Kanton weder finanzielle noch materielle Unterstützung, und die Eltern müssen hohe Schulgelder aufbringen, die nicht steuerlich absetzbar sind.

Dabei stellt sich die Frage: Wohin fliessen die Steuergelder, die Eltern für die staatliche Bildung ihrer Kinder entrichten? Gehen diese weiterhin an die öffentliche Schule der jeweiligen Wohngemeinde, obwohl das Kind sie nicht besucht? Oder werden sie anderweitig verwendet? Wäre es nicht fairer, wenn diese Mittel direkt dorthin fliessen, wo die tatsächlichen Bildungskosten entstehen?

Genau mit dieser Frage beschäftigt sich aktuell auch der Kanton Glarus. Am 5. Mai 2025 wird dort über eine Volksinitiative abgestimmt, die Bildungsgutschriften für Familien vorsieht, die sich für alternative Bildungswege entscheiden. Die Initiative wurde von der Bewegung „Schulwandel Jetzt“ lanciert und fordert, dass Bildungsgelder dem Kind und nicht einer bestimmten Schulform zugewiesen werden. Ein solches Modell würde nicht nur mehr Chancengerechtigkeit schaffen, sondern auch Familien in schwierigen Situationen entlasten. Die Abstimmung im Kanton Glarus könnte wegweisend sein – und stellt eine wichtige Debatte dar, die auch im Kanton Freiburg geführt werden sollte.”

Der vollständige Einladungsbief kann hier gelesen werden.

Wir sind gespannt und freuen uns auf konstruktive Begegnungen im Schulhaus Beniwil.

Team Fri-Kids

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Fri Kids Reaktion auf SRF Rundschau “Stress, Druck, Angst: wenn Kinder nicht mehr zur Schule gehen”

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